- Bilanz 2021: Fünf neue Unternehmensbeteiligungen und höchste Investitionsquote seit zehn Jahren
- Gruppenergebnis von über 100 Mio. Euro
Der Eigenkapitalpartner Hannover Finanz blickt auf ein Rekordjahr zurück: Die Investitionsquote war 2021 die höchste seit zehn Jahren. Die Rendite lag bei 30 Prozent. Das Investitionsvolumen ist deutlich gestiegen und hat sich im Fünf-Jahres-Durchschnitt seit 2016 verdoppelt. Die Beteiligungserträge sind im Vergleich zum Vorjahr um etwa 43 Prozent gestiegen.
Die breite Aufstellung des Portfolios im deutschen Mittelstand und die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus allen Branchen hat sich in den beiden vergangenen, von der Pandemie geprägten Geschäftsjahren bewährt. Das Portfolio ist trotz der teilweisen zwischenzeitlichen Marktverwerfungen stabil geblieben. Aufgrund von zwei Veräußerungen und geringer Risikovorsorge konnte 2021 ein EBT von mehr als 100 Mio. Euro erzielt werden. Gegenwärtig verwaltet die Hannover Finanz ein in mittelständische Unternehmen investiertes Kapital von mehr als 700 Mio. Euro. Goetz Hertz-Eichenrode, Sprecher der Geschäftsführung der Hannover Finanz resümiert bei der Jahrespressekonferenz an diesem Dienstag in Hannover: „Trotz eines schwer prognostizierbaren und sehr volatilen Marktumfeldes konnte die Hannover Finanz ein Rekordjahr abschließen. Für uns hat sich damit wieder einmal bewiesen, dass sich gute strategische Geschäftspartnerschaften und ein belastbares unternehmerisches Know-how in der Praxis mit ganz konkreten Ergebnissen auszahlen.“
Fünf neue Unternehmensbeteiligungen
Die Hannover Finanz hat sich 2021 an fünf neuen mittelständischen Unternehmen beteiligt, drei im Rahmen einer Nachfolgeregelung und zwei Wachstumsfinanzierungen. Insgesamt investierte die Hannover Finanz über 114 Mio. Euro.
- Dental Direkt GmbH, Spenge (Nachfolge) – Europas führender Produzent für keramische Fräsblanks in der Dentalindustrie mit einem eigenen digitalen Fräszentrum
- Löwenstark Digital Group GmbH, Braunschweig (Nachfolge) – Online Marketing Agentur
- Bühr Gruppe, Gerlingen (Wachstum) – technische Gebäudeausstattung
- First Climate AG, Bad Vilbel (Wachstum) – CO2-Management und Lösungen zur Klimaneutralität für Unternehmen
- Hübers Verfahrenstechnik Maschinenbau GmbH, Bocholt (Nachfolge) – Hidden Champion im Bereich Verguss- /Infusionsanlagen sowie Forschung und Entwicklung für Technologien, die u.a. in der E-Mobilität und in Windkraftanlagen verwendet werden
Mit diesen Neuzugängen ist das Portfolio der Hannover Finanz zugleich jünger und innovativer sowie auch nachhaltiger und zukunftsfähiger geworden.
Zwei erfolgreiche Veräußerungen
Nach rund elfjähriger Zusammenarbeit hat die Familie Biesterfeld die von der HANNOVER Finanz gehaltenen knapp 30 Prozent der Anteile zurückgekauft. Die Eigentümerfamilie und die Hannover Finanz haben das internationale Wachstum des Kunststoff- und Chemie-Distributeurs Biesterfeld Gruppe (Hamburg) erfolgreich auf- und ausgebaut. Hannover Finanz-Geschäftsführer Jürgen von Wendorff: „Die Biesterfeld Gruppe befindet sich jetzt wieder vollständig in Familienbesitz. Mit diesem Engagement konnten wir ein traditionsreiches Hamburger Familienunternehmen längerfristig im Wachstum begleiten, bis die Familie ihre Anteile wie vereinbart zurückgekauft hat. Eine erfolgreiche Geschäftspartnerschaft für beide Seiten!“
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Nachfolgeregelung und dem Umbau in ein managementgeführtes Unternehmen sind 2021 auch die Anteile am Controlling-Software-Entwickler Corporate Planning AG (Hamburg) veräußert worden. Corporate Planning gehört nun zur proAlpha Gruppe, einem der führenden Anbieter von ERP-Software für den Mittelstand.
Die beiden Transaktionen ergaben einen Veräußerungsgewinn von mehr als 100 Mio. Euro für die Hannover Finanz. Zugleich sorgten sie für ein Rekordergebnis für die Investoren.
Zum 31. Dezember 2021 besteht das Portfolio der Hannover Finanz Gruppe aus rund 35 operativen Gesellschaften. In Summe erwirtschafteten die Beteiligungen im Geschäftsjahr einen Umsatz von 4,4 Mrd. Euro und beschäftigten 20 000 Mitarbeitende.
Stabiles Gesamtportfolio trotz globaler Krisen
Die Corona-Pandemie wirkte sich sehr unterschiedlich auf die Beteiligungsunternehmen der Hannvoer Finanz aus. Einige Unternehmen sind härter getroffen; einige andere konnten den Wachstumskurs trotz der Krise unvermindert fortsetzen, so z.B. die der Chemie-Distributeur OQEMA AG (Mönchengladbach), die Löwenstark Digital Group aus Braunschweig oder der österreichische Fahrradhersteller Simplon GmbH. Durch den Branchenmix ist das Portfolio der Hannover Finanz trotz der schwierigen Marktlage stabil geblieben.
Der Angriffskrieg in der Ukraine wirkt sich bisher nur unwesentlich und in Einzelfällen auf das Portfolio aus. Die Beteiligungsunternehmen sind jeweils nur in begrenztem Umfang oder gar nicht mit den ukrainischen Märkten verbunden. Ein weiterer wichtiger Stabilitätsfaktor ist die stärkere Ausrichtung des Portfolios auf produktionsunabhängigere Geschäftsmodelle durch die Neuerwerbungen. Durch diese erwartet die Hannover Finanz eine geringere Anfälligkeit für die meisten der gegenwärtigen gesamtwirtschaftlichen Risikofaktoren.
Ausblick: Stärkerer Schwerpunkt auf Technologie- und Wachstumsbranchen
Auch für 2022 sind weitere Zuwächse im Portfolio zu erwarten. Mit FINVIA ist bereits der erste Neuzugang des Jahres gewonnen worden. Das junge FinTech bietet Multi Family Office-Dienstleistungen auf der Grundlage einer selbst entwickelten digitalen Plattform und verwaltet bereits Assets von mehr als vier Mrd. Euro. Damit setzt die Beteiligung an FINVIA die Entwicklung der Hannover Finanz in Richtung eines jüngeren und digitaleren Portfolios fort.
Die Hannover Finanz bleibt auf Wachstumskurs und hat sich nennenswerte Kapitalzusagen von Investoren gesichert. In Verbindung mit ihrem freien Investitionskapital verfügt die Hannover Finanz über rund 200 Mio. Euro, um weiterhin in den deutschen Mittelstand und in Familienunternehmen zu investieren. Die vorrangigen Beteiligungsanlässe bleiben Nachfolgeregelungen und Wachstumsfinanzierungen. Strategisch wird die Hannover Finanz zukünftig verstärkt Schwerpunkte auf Unternehmen der Tech-Branche sowie auf mittelständische Unternehmen mit digital ausgerichteten Geschäftsmodellen legen.